Freitag, 9. Mai 2014

Nun doch: Mieses Regenwetter!

Der nächtliche Kontrollgang in den Garten hat sich
gelohnt: Eine Nackschnecke sitzt in den kleinen
Petersilienpflänzchen. Für zwei kommt jede Rettung
zu spät, die anderen haben noch eine Chance.
Nahtlos kann ich heute an meinen Beitrag von gestern anknüpfen. Mein "Geschwätz" von gestern kümmert mich schon noch, hat nichts von seiner Wahrheit verloren, aber ist eben nur die halbe Wahrheit. Dass das "Unkraut", also Wildkräuter, die in meinen Augen am falschen Platz wachsen, ebenso wie das Weidegras gut gedeihen, ist nur ein Teilaspekt, der wirklich kaum ins Gewicht fällt. Aber da ist noch jemand anderes, der es feucht und nicht so kalt liebt: Schnecken und schlimmer noch – Nacktschnecken.
"Ich mache jetzt meinen Kontrollgang", kündige ich Inka an. Und die guckt etwas irritiert. Traue ich ihr etwa nicht zu, dass sie die Tierchen vorbildlich versorgt, Stalltüren geschlossen und auch sonst alles getan hat, was es abends bei uns auf dem Hof zu tun gibt? Nein, darum geht es nicht. "Schnecken", schiebe ich als Begründung nach, denn gestern habe ich noch spät in der Nacht ins bis dahin kriechtiersichere Frühbeet geschaut. Eigentlich wollte ich nur gucken, ob alles wächst und ob ich wieder gießen muss, bis ich vier mittelgroße braune Nacktschnecken entdeckte, die gezielt auf die Mini-Petersilie zusteuern. Ich nehme die Tierchen mit, sammle noch fünf weitere von der Indianernessel ab, finde weitere vier Tierchen zwischen Zuckerschoten und Radieschen sowie eine in den Erdbeeren. Mit der Hand voller Schnecken gehe ich hinüber auf unser "wildes Grundstück", wo sie keinen Schaden anrichten können, aber bestimmt genug zu fressen finden. Hinterher habe ich Mühe, den zähen Schleim von meinen Fingern abzuwaschen, aber trotz der Lücken im gesäten Gemüse: zerstückeln, mit Salz überstreuen und was es der Abscheulichkeiten mehr gibt, die kommen nicht in Frage. Die Schnecken wollen, was wir auch machen – essen. Daran ist nichts Verwerfliches.
Die schöne grüne Raupe an der Kletterrose habe ich sitzenlassen, die Pflanze ist groß genug, diesen Fraß zu überleben. Und die Raupen von unserem kleinsten Apfelbaum, die habe ich, soweit sie fassbar waren, an einen großen Apfelbaumnachbarn versetzt. Der Natur ins Handwerk zu pfuschen, ist eine heikle Angelegenheit, aber ich versuche, es so behutsam wie möglich zu machen. Ob mir das gelingt, ich hoffe es, weil ich letztendlich auch nicht weiß, wie es den Schnecken nebenan ergeht.

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