Freitag, 22. August 2014

Morbider Charme

Im maroden Melkstall auf der Moorwiese wächst ein stattlicher Holunder
Bei uns im (schon vor langer Zeit trockengelegten) Moor gibt es einen faszinierenden Ort, der als Filmkulisse taugen würde: Auf einer großen, grünen Wiese steht ein windschiefer Melkstall, aus dessem kaputten Dach ein schon stattlicher Holunder ragt. Ich habe den Melkstall schon oft fotografiert, aber zurzeit kommt der morbide Charme des baufälligen Bauwerks besonders gut zur Geltung, wie ich finde. Der dunkle, bedeckte Himmel und das leuchtend grüne Gras bilden einen schönen Rahmen für das grau verwitterte Holz.
Der Melkstall stammt aus einer längst verganenen Zeit, als die Kühe noch nicht lebenslänglich in sogenannten "Systemställen" eingesperrt waren, sondern die meiste Zeit des Jahres draußen auf den Weiden waren und dort auch täglich gemolken worden.
Aber dieses Bild hat auch etwas Hoffnungsvolles, zeigt es doch die Vergänglichkeit des von Menschen Geschaffenem und die Unvergänglichkeit der Natur.

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