Montag, 27. April 2015

Nächtliche Begegnungen

Im Lichtkegel der Taschenlampe sehen wir einen Teichfrosch auf dem Weg zum Wasser.
Nächtliche Klimmzüge am Rand eines
Blumenkübels. Eine kleine Gehäuse-
schnecke erpart sich den beschwerlichen
Weg und lässt sich von der großen
Weinbergschnecke huckepack
transportieren. 
Der tägliche Gartenrundgang mit der Kamera ist zu keiner anderen Jahreszeit interessanter als jetzt im Frühling. Es blüht und grünt so vielfältig und intensiv, dass wir Gefahr laufen, an Reizüberflutung zu leiden. Vielleicht sollten wir den Gartenrundgang lieber nachts im Dunkeln machen. Dann ist der Blickwinkel auf den schmalen Lichtkegel der LED-Taschenlampe beschränkt, und die ganze Blütenpracht wird nur selektiv wahrgenommen. Gestern Abend haben wir es ausprobiert, und es war wirklich spannend. Während tagsüber die Blüten der Blumen, Büsche und Bäume unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sind sie im Taschenlampengefunzel nicht so reizvoll, und wir entdecken andere Gartenbewohner, die wir am Tag gar nicht wahrgenommen haben, weil wir von den Blüten zu stark abgelenkt waren. Wir begegneten zum Beispiel einem Teichfrosch auf dem Weg zum Wasser und sahen im Vorgarten eine ganze Gruppe von Weinbergschnecken. Auf einer der Weinbergschnecken saß eine kleine Gehäuseschnecke, und es sah fast so aus, als hätte eine Schneckenmutter ihr Kind huckepack genommen.
Heute war es für derlei nächtliche Begegnungen zu kalt. Nach dem Temperatursturz infolge des Gewitters gestern haben wir heute Nacht nur noch vier Grad.

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