Vor einigen Jahren gab es einen regelrechten Hype in Sachen Weihnachtsbeleuchtung. Da wurden die Häuser bis unter die Dachrinnen geschmückt und beleuchtet, und Nachbarn versuchten sich dabei gegenseitig zu übertrumpfen. Wer besonders viel Geld und Arbeit in die Weihnachtsdeko investierte, durfte auf ein Foto seines Hauses im örtlichen Lokalblatt hoffen. Ob die Weihnachtsillumination schön und geschmackvoll war, spielte dabei keine Rolle. Masse statt Klasse, lautete die Devise. Oder anders ausgedrückt: Klotzen statt kleckern.
Ich persönlich bin ganz froh, dass sich die Leute offenbar etwas zurückhaltender geworden sind. Gegen ein paar elektrische Kerzen auf der Vorgartenfichte oder einen beleuchteten Herrnhuter Stern im Hauseingang ist ja überhaupt nichts einzuwenden, aber wenn die Weihnachtsdeko überhand nimmt und zum Kitsch mutiert, grenzt das schon an optische Belästigung. Wenn dann zu allem Überfluss im Fenster etwas blinkt, handelt es sich ganz klar um einen schweren Fall vorsätzlicher Lichtverschmutzung, die allerdings leider nicht strafbar ist.
Wie schön, dass in immer mehr Vorgärten die Bequemlichkeit siegt und auf allzu üppige Weihnachtsdeko verzichtet wird.
Alle, die zwar nicht auf Weihnachtsdeko im Vorgarten verzichten möchten, aber die Arbeit scheuen, sollten in diesem Winter Stechpalmen pflanzen. Die immergrünen Sträucher mit dem botanischen Namen Ilex aquifolium, die mit zunehmenden Alter zu kleinen Bäumen heranwachsen können, sind mit ihren immergrünen, sattgrünen, glänzenden Blättern und den roten Beeren, die sich im Spätherbst zeigen, die perfekte, pflegeleichte Weihnachtsdeko. Da die Beeren irgendwann im Winter von allein herunterfallen, sofern sie nicht vorher schon von Vögeln geholt worden sind, entfällt praktischerweise das Abschmücken nach den Festtagen.
Leider hat diese natürliche Weihnachtsdeko einen kleinen Nachteil: Blätter und Beeren sind giftig. Wer also Kleinkinder im Haus hat, sollte vielleicht doch lieber auf das vielfältige Angebot der Weihnachtsdeko-Industrie zurückgreifen.
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