Sonntag, 4. September 2016

Zeitfenster ausgereizt

Die dunkle Wolkenwand hat uns fast erreicht. Gleich
geht das Gewitter los.
Eigentlich wollten wir heute einen Ausflug machen und an einem Bach entlang von dessen Quelle bis zur Mündung in einen Fluss wandern. Nach einem Blick auf den Wetterradarfilm disponierten wir spontan um und entschlossen uns, das Auto stehen zu lassen (ist auch besser für die Umwelt) und stattdessen lieber zu Fuß direkt von uns zu Hause zu starten. Die erste Regenfront des Tages war gerade bei uns uns vorbeigezogen. Bis zum angekündigten Gewitter würde uns ein Zeitfenster von etwa zwei Stunden bleiben, und das wollten wir so gut wie möglich ausnutzen. Den Hunden st es ohnehin lieber, wenn sie gleich losdüsen können und nicht erst noch eine halbe Stunde im Auto ausharren müssen.
Wir unsere kleine, knapp sieben Kilometer lange Waldrunde würden wir, da wir stets ziemlich flott unterwegs sind, gerade einmal eine Stunde brauchen und könnten auf Regenmäntel verzichten. Vorsichtshalber nahmen wir sie dennoch mit, und vielleicht ließ uns das etwas leichtsinnig werden. Es war so angenehm und beruhigend, durch Wald und Wiesen zu gehen, dass wir kurzerhand die Tour verlängerten – von knapp sieben auf rund zwölf Kilometer.
Fast hätten wir es auch im Trockenen geschafft, aber dann, nur wenige hundert Meter vor dem Ortsschild unseres Dorfes, ging es los: Blitze züngelten, es donnerte so laut, dass die Hunde jaulten, und auf einmal schien sich der gesamte Inhalt der fast schwarzen Wolken über uns zu ergießen. Die Regenmäntel hielten dicht, aber Hosen, Schuhe und Socken waren doch ziemlich durchgeweicht, als wir zu Hause eintrafen.
Schön war es trotzdem. Nachdem wir uns umgezogen hatten, setzten wir uns mit einer Tasse Tee in den Dieleneingang und beobachteten, wie die Pfützen auf dem Kopfsteinpflaster unseres Hofes immer größer worden.

Der Videoclip wird nicht angezeigt?  Hier ist der Link: Nach dem Gewitter

Kaum hatte es aufgehört zu regnen, kam auch schon wieder die Sonne heraus, und über unserem Garten wölbte sich ein Regenbogen.

Ohne den Regen hätte es heute keinen Regenbogen gegeben – und das wäre doch schade gewesen.

Auch wenn andere das Wetter an diesem Sonntag wahrscheinlich als eher schlecht einstufen würden: Wir fanden es gut. Es war abwechslungsreich und nicht halb so langweilig wie blauer Himmel und Sonne satt.

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